Martha Haas

Dank an eine außergewöhnliche Frau: Martha Haas
(geborene Handl)

Was für ein volles Leben: mehr als 91 Jahre, sechs Kinder, fünfzehn Enkelkinder, sechs Urenkelkinder! Wie hat unsere Mutter das alles geschafft?
Geboren wurde sie im März 1933 unter einem denkbar schlechten politischen Stern-zeichen, aber trotzdem hatte sie eine schöne Kindheit in Diesendorf als Tochter der Gastwirtsleute Anna und Josef Handl. Als kleines Mädchen war sie ein Wildfang, wollte lieber ein Bub sein, lieber auf Bäume klettern, als Kleidchen mit Rüschen tragen. Von klein auf lernte sie im Gasthaus, sich glänzend in einer Männerwelt zu behaupten, und klug wie sie war, ging sie in die Schule wie zu einem lustigen Zeitvertreib.
Aber diese fröhliche Kindheit ging mit 13 Jahren jäh zu Ende, als ihre Mutter starb und sie sich in der Nachkriegszeit zurechtfinden musste. Zum Glück in ihrem Unglück kam sie einige Jahre später in die Hauswirtschaftsschule nach Hochstraß, wo sie das Handwerk des Frauenlebens erlernte. (Noch im hohen Alter fuhr sie gern an diesen seligen Ort ihrer Jugend.) Von dort kam sie als selbstbewusste 17-Jährige zurück, war viel umworben, aber nur einer wurde erhört, der junge Bauernnachbar Ignaz Haas, zu unser aller Glück. Nicht auszudenken, was nicht passiert wäre ohne diese Fügung!
Sie heirateten im Mai 1952 in Maria Taferl, verließen vorzeitig die erstaunten Hochzeitsgäste und gönnten sich ganze drei Flittertage in Hochstraß, bevor der Ernst des Bauernlebens begann. Die 19-jährige Martha träumte nicht davon, Bäuerin zu werden, schon eher hätte sie sich als Wirtin gesehen – aber was tat sie nicht alles aus Liebe… Und so kam, kaum ein Jahr nach der Hochzeit, der erste Sohn zur Welt, der kleine Ignaz; und noch ein Jahr später die erste Tochter, die kleine Martha. Und das weitere Kinderkriegen war fast schon ein Kinderspiel im Vergleich zu den Strapazen des Bäuerinnenlebens zwischen Stall- und Feldarbeit.
Mit 24 Jahren hatte diese fabelhafte Frau bereits vier Kinder, und weil so eine Schar nicht mehr auf zwei Fahrrädern Platz fand, um in die Kirche zu fahren, wurde unter finanziellen Mühen das erste Auto angeschafft. Zwar konnte sie schon mit dem Traktor auf den Feldern fahren, aber nun musste sie den Führerschein machen, quasi zwischen dem Melken, dem Brotbacken und dem Füttern der Kinder, die inzwischen fünf an der Zahl, aber noch nicht vollzählig waren. Das geschah erst einige Jahre später, mit der Ankunft der kleinen Lilli, als die sechsfache Mutter sich im „hohen Alter“ von 33 Jahren fühlte.
Doch bereits nach einem Jahr begann die Schar im Bauernhaus schon wieder kleiner zu werden, denn der erste Sohn kam ins Internat nach Wieselburg, und damit begann eines der großen Mirakel, die diese Frau zusammen mit ihrem wunderbaren Mann vollbrachte. Nämlich, dass sie allen sechs Kindern eine höhere Schule und die Matura ermöglichten. Am Hof wären Arbeitshände bitter nötig gewesen, trotzdem schickten sie alle zum Studieren, obwohl das Geld hinten und vorne fehlte, und sie noch mehr rackern mussten. Ewig sei ihnen auch dafür Dank.
Noch hatten nicht alle ihre Kinder die Matura gemacht, da wurde die 42-jährige Martha bereits Großmutter der kleinen Niki, aber der Ruhestand war für diese Oma noch weit entfernt, auch noch als sich zwei weitere Enkelkinder dazugesellten. Erst Jahre später, als die Enkelschar weiterwuchs, und ihr Ältester, Ignaz, (zu unser aller Glück) den Hof übernahm, wurde die Plackerei etwas weniger, und sie konnte mit unserem Vater sogar erste große Reisen machen, kreuz und quer durch Europa und Nordamerika – und einen alten Traum verwirklichen: ein idyllisches kleines Haus auf dem Hügel bauen.
Doch wieder einmal meinte es das Schicksal nicht gut mit ihr, nahm ihr den geliebten Mann, und so wurde unsere Mutter mit nur 63 Jahren zur Witwe, hatte aber noch fast drei Jahrzehnte vor sich – und was für Jahrzehnte! Auch der fürchterliche Verlust warf sie nicht aus der Bahn, sie war weiter da für ihre Kinder, immer mehr auch für die Enkelkinder und sogar noch für die Urenkel. Alle besuchten wir sie gerne in ihrem Häuschen, wurden von ihr bekocht und bewirtet, beherbergt und – wenn nötig – auch getröstet; für alle hatte sie ein verständiges Ohr und lebenskluge Worte.
Aber die Rolle der „alten Oma“ war für diese energische Frau viel zu eng, und so machte sie noch zahlreiche Reisen in alle Weltgegenden, von China über Afrika bis Südamerika und vor allem immer wieder nach New York und Rom, wohin es zwei ihrer „Buben“ verschlagen hatte – und wo eifersüchtige Enkelinnen mehr von dieser österreichischen Oma haben wollten. Doch immer pünktlich zu Silvester musste sie wieder zu Hause sein, denn da wurde gefeiert im Freundeskreis, der ihr und dem sie jahrelang die Treue hielt. Da mochten die amerikanischen Enkel noch so bitten und der Papst in Rom noch so betteln, zu diesen Feiern musste sie in der Heimat sein.
Viele Jahre konnte sie nichts umwerfen, hielt sie Haus und Garten picobello, und sogar bald nach einer Hüftoperation kletterte die fast 80-jährige Martha schon wieder auf den Apfelbaum, sehr zum Staunen der Urenkelkinder, die schließlich noch mehr wurden. Und mit ihnen wurden auch die Jahre immer mehr und letztlich zu viele. Nach einer allerletzten Rom-Reise war eine zweite Hüftoperation fällig, dann kamen die unseligen Corona-Jahre, und sie konnte nicht mehr reisen, lernte aber noch Video-Gespräche auf WhatsApp zu führen, wo sie dann gerne verschmitzt sagte (in unserem schönen alten Dialekt): „Jo, hiazt wean meini Buam a scho longsom oidi Mona!“
Und diese alten Männer danken dir jetzt, liebe Mama, zusammen mit ihren mehr oder weniger alten Frauen und Schwestern, verbeugen sich vor dir, zusammen mit den noch rüstigen Enkelinnen und den quirligen Urenkeln.
Vielen Dank für alles, du wunderbarer Mensch!

13.10.2024

Das schönste was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken!

Danke liebe Martha für ein Stück gemeinsamen Lebensweg den Du uns geleitet und bereichert hast!

Unsere Aufrichtig Anteilnahme der gesamten Familie!

10.10.2024

Liebe Mama,
wir werden Dich vermissen, aber Du wirst für immer in unseren Herzen sein.
In stiller Trauer,
Sepp und Elaine

09.10.2024

Liebe Trauerfamilie!
“Du bist nicht mehr da,
wo Du warst, aber
Du bist überall, wo wir sind.”

Aufrichtige Anteilnahme
Marion & Otto

08.10.2024

Du hast so viel Gutes in unser Leben gebracht, wir werden dich und deine Güte nie vergessen.
In Liebe Lilli

07.10.2024

Vieles von dir wird für immer in unserem Herzen bleiben:
Etwas von deinem Humor,
etwas von deiner konsequenten Art,
etwas von deiner Fürsorge,
etwas von deiner Fröhlickeit und Quirligkeit,
etwas von deiner Mütterlichkeit und deiner Hilfsbereitschaft.

In stiller Trauer und Dankbarkeit
Naz und Marie

07.10.2024

Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.
Die Erde sei Dir leicht, und Rosen sollen daraus wachsen.

06.10.2024

Liebe Mama!
Aus dem Leben bist du uns genommen, aber nicht aus unseren Herzen.
Mit dem Tod eines geliebten Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.

In stiller Trauer – Hans und Manuela

06.10.2024